360-GRad-Feedback für ein besseres Leadership

Was ist ein 360-Grad-Feedback? Welche Vorteile gibt es? Welche Schritte sind zu beachten? Und welche Fehler sind zu vermeiden?

Was ist ein 360-Grad-Feedback?

Egal ob es um das eigene Team, KollegInnen außerhalb der Abteilung oder externe Kontakte geht, um den Führungskompetenzen im Jahr 2023 gerecht zu werden, müssen flache Hierarchien gelebt und Feedback von allen Seiten wertschätzend angenommen werden. 

Und genau damit beschäftigt sich das 360-Grad-Feedback. Die zentrale Idee ist es, das komplette unternehmerische Umfeld einer Person zu involvieren und deren Kompetenzen konstruktiv zu bewerten. 

Im Fokus steht in den meisten Fällen ein Feedback an Führungskräfte. Da diese meist sehr viel Zeit im Austausch mit unterschiedlichen Personen verbringen, ermöglicht ein 360-Grad-Feedback die Management- und Führungskompetenzen aus verschiedene Perspektiven zu analysieren und für die Weiterentwicklung zu nutzen.

Was versteht man unter Perspektiven?

Nachdem der Umfang der Perspektiven festgelegt wurde und die jeweiligen Personen ihr Beurteilung abgegeben haben, ist auch der/die FeedbackempfängerIn an der Reihe. Alle Fragen, welche von den KollegInnen, Peers oder externen Kontakten beantwortet wurden, sollte sich der/die FeedbackempfängerIn auch selbst stellen. So erhält man eine Gegenüberstellung von Fremdwahrnehmung und Selbstbild und kann Arbeitsweisen und Leistungen sehr gut reflektieren.

Bei den FeedbackgeberInnen handelt es sich zum Beispiel um folgende Personen:

Welche Perspektiven Sinn machen, sollte je nach Position oder Zielvorhaben individuell entschieden werden. Entfällt eine Sicht, so spricht man beispielsweise von einem 270-Grad-Feedback. In diesem Zusammenhang ist auch ein 90-Grad-Feedback möglich, wobei nur die Selbstsicht und eine Perspektive einer Fremdsicht (z.B. MitarbeiterIn) eingenommen wird. 

360GradFeedback-Circle-BB-Website

Welche Vorteile hat ein 360-Grad-Feedback?

Unterschiedliche Perspektiven

Die unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkel des 360-Grad-Feedbacks, ermöglichen es, ein vielfältiges Bild über Qualitäten und Entwicklungsmöglichkeiten einer Person zu schaffen. ​

Starke Aussagekraft

Führungskräfte haben meist viele komplexe Interaktionspunkte. Durch das Feedback aus verschiedenen Blickwinkeln steigt die Aussagekraft.​

Objektivität & Unabhängigkeit

Das 360-Grad-Feedback schafft aufgrund der Einschätzung von mehreren Personen eine hohe Objektivität und Unabhängigkeit. Das subjektive Empfinden von Einzelpersonen fällt nicht ins Gewicht.​

Erhöhung der Akzeptanz

Das hohe Maß an Objektivität erhöht die Akzeptanz bei der beurteilten Person durch Mehrfachnennungen und Anonymität.​

Aufdeckung blinder Flecken

Die Gegenüberstellung von Selbstwahrnehmung und Fremdbild ermöglicht das Aufdecken von blinden Flecken.​

Welche Themen sollte mein 360-Grad-Feedback behandeln?

Welche Schritte sind zu beachten?

In diesem Schritt müssen vom Projektteam folgende Punkte beachtet werden: 

  • Rahmenbedingungen
  • Planung
  • Kommunikation
  • Fragenset
  • Follow-Up

Im zweiten Schritt geht es darum, die passenden FeedbackgeberInnen auszuwählen. Beachte hierbei eine Mindestanzahl von FeedbackgeberInnen, um die Anonymität zu sichern.

Nun geht es um die konkrete Umsetzung des 360-Grad-Feedbacks. Lade alle FeedbackgeberInnen und FeedbacknehmerIn ein. Beachte dabei Urlaubs- und Abwesenheitszeiten.

Ist die Befragung abgeschlossen, geht es an die Auswertung. Nutze die Ergebnisse und werte sie korrekt aus. 

Erarbeite basierend auf den Ergebnissen Maßnahmen und kommuniziere diese möglichst transparent. 

Welche Fehler gilt es zu vermeiden?

Nominierung

Die verschiedenen FeedbackgeberInnen dürfen nicht von dem/der FeedbackempfängerIn bestimmt werden.

Anonymität

Anonymität kann nur ab einer bestimmten Analysegruppe gewährleistet werden. Daher ist darauf zu achten, dass genug Personen an dem 360-Grad-Feedback teilnehmen und das Feedback nicht zurückverfolgbar ist. 

Benchmarks

Die Ergebnisse oder Werte von Personen dürfen nicht verglichen werden. Jede Person sollte individuell betrachtet werden, um eine entsprechende Förderung bereitstellen zu können.

Offene Feedbackkultur

Es darf keine Bestrafung für ehrliches Feedback geben. Als Führungskraft muss im Vorhinein klar kommuniziert werden, dass Feedback wertschätzend angenommen wird.

Maßnahmen

Es ist wichtig, das Potential der 360-Grad-Feedbacks zu nutzen und klare Schritte für die individuelle Weiterentwicklung zu definieren. Diese sollten unbedingt transparent kommuniziert werden.

Formulierung der Fragen

Beim Formulieren der Fragen gilt eine wichtige Regel: Weniger ist mehr! Auch wenn man viel aus dem 360-Grad-Feedback mitnehmen und lernen möchte, sind acht bis 12 Fragen mehr als genug.

Wir sind bereit dich bei der Umsetzung deines 360-Grad-Feedbacks zu unterstützen.

Wir begleiten dich bei den entscheidenden Schritten und bringen deine Führungskräfte in Bestform. Bist du bereit?