Veränderungsprognose: Exit als Chance

Wie der Austritt von Mitarbeitenden wertvolle Einblicke liefern kann

Veränderungen gehören im Arbeitsleben dazu, und Mitarbeiterfluktuation ist in jedem Unternehmen unvermeidlich. Kündigungen müssen jedoch nicht zwangsläufig als Verlust betrachtet werden, sondern können auch eine Chance darstellen. Unternehmen haben die Möglichkeit, das Feedback ihrer Mitarbeitenden zu nutzen, um Kündigungen vorzubeugen. In unserer Summer Academy haben wir gezeigt, wie der Exit-Prozess durch gezielte Gespräche wertvolle Einblicke liefert, die langfristig dazu beitragen können, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und so die Fluktuation zu reduzieren.

Der Exit-Prozess als letzter Schritt im Employee Lifecycle

Der Employee Lifecycle beschreibt den gesamten Weg einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters im Unternehmen – vom Eintritt mit Onboarding über die Bindungsphase bis hin zum Austritt. Der Exit-Prozess bildet dabei den letzten Punkt in diesem Zyklus. Oft wird diese Phase jedoch unterschätzt oder vergessen. 

Dabei bietet gerade der Austritt eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin  die ideale Gelegenheit, ehrliches und oft ungeschöntes Feedback zu erhalten. Denn ehemalige MitarbeiterInnen sind häufig offener in ihren Einschätzungen und teilen wertvolle Erkenntnisse, die Unternehmen dabei helfen können, Schwachstellen im Arbeitsumfeld zu identifizieren.

ELC Exit

Persönliches Feedback nutzen - oder doch lieber anonyme Befragungen?

Eine klassische Methode, um Feedback von MitarbeiterInnen zu erhalten, die das Unternehmen verlassen werden, ist also das Exit-Gespräch. Dieses bietet die Möglichkeit, direkt mit der Person zu sprechen und persönliche Einblicke in die Gründe für den Austritt zu gewinnen. In einem offenen und vertrauensvollen Gespräch können Unternehmen verstehen, was zur Entscheidung geführt hat, das Unternehmen zu verlassen und welche Verbesserungspotenziale es gibt. Solche Gespräche sind nicht nur hilfreich, um interne Probleme zu erkennen, sondern zeigen dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin auch, dass sein, bzw. ihr Feedback wertgeschätzt wird.

Neben dem persönlichen Gespräch gibt es auch die Möglichkeit, anonyme Exit-Befragungen durchzuführen. Diese bieten den Vorteil, dass die Hemmschwelle, ehrliches Feedback zu geben, oft niedriger ist, da der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin eben anonym bleibt. Solche Befragungen ermöglichen es Unternehmen, detaillierte Daten zu sammeln und systematisch auszuwerten. Besonders wertvoll ist es, wenn diese Befragungen nicht nur auf den Einzelnen fokussiert sind, sondern Trends und Muster innerhalb bestimmter Abteilungen oder Positionen aufzeigen.

Stolpersteine im Employee Lifecycle identifizieren

Durch die systematische Auswertung von Exit-Befragungen können Unternehmen erkennen, wo im Employee Lifecycle möglicherweise Stolpersteine liegen. Wenn beispielsweise immer wieder Mitarbeitende aus einer bestimmten Abteilung oder nach einer bestimmten Zeit im Unternehmen kündigen, lässt sich daraus schließen, dass es dort spezifische Herausforderungen gibt. Dies könnte etwa auf Probleme mit der Führung, eine hohe Arbeitsbelastung oder fehlende Entwicklungsmöglichkeiten hindeuten. Sobald diese Muster erkannt sind, können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Mitarbeiterbindung zu verbessern und künftige Austritte zu reduzieren.

Die Vorteile von systematischen Exit-Befragungen

Unternehmen können genau nachvollziehen, warum MitarbeiterInnen das Unternehmen verlassen. Diese Gründe liefern wertvolle Hinweise auf mögliche Schwachstellen, die behoben werden können.

Exit-Befragungen ermöglichen es, die Fluktuationsrate in bestimmten Abteilungen oder Teams besser zu verstehen oder sogar zu prognostizieren. Dies hilft Unternehmen dabei, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, bevor die Fluktuation außer Kontrolle gerät.

Durch die Erkenntnisse aus Exit-Befragungen können Unternehmen ihre internen Prozesse und das Arbeitsumfeld optimieren, was sich letztlich auch positiv auf die Arbeitgeberbewertungen auf entsprechenden Plattformen auswirken kann. Ein Unternehmen, das aus den Austrittsgründen seiner Mitarbeitenden lernt, wird langfristig als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen.

Exit-Befragungen signalisieren den MitarbeiterInnen, dass ihr Feedback auch nach dem Austritt geschätzt wird. Dies schafft Vertrauen und hinterlässt einen positiven Eindruck, der die Tür für eine mögliche Rückkehr zu einem späteren Zeitpunkt offen lässt. Viele Unternehmen profitieren von sogenannten „Boomerang-Mitarbeitenden“, die nach einer Zeit im Ausland oder bei einem anderen Arbeitgeber wieder zurückkehren und neue Erfahrungen und Fähigkeiten mitbringen.

Mit gezielten Fragestellungen die Fluktuation senken

Fluktuation ist eine kostspielige Angelegenheit – rein monetär gesehen. Darüber hinaus beeinflusst jede Kündigung die Produktivität, den Teamspirit und auch die Belastung der restlichen Belegschaft. In unserem E-Book geben wir Tipps, wie man mithilfe gezielter Fragestellungen die Fluktuation in Unternehmen sichtbar reduzieren kann, und somit auch nachhaltig die HR-Kosten senkt.

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Fazit: Der Exit als Lernchance

Der Austritt von Mitarbeitenden muss nicht das Ende der Beziehung sein. Vielmehr bietet der Exit-Prozess eine wertvolle Möglichkeit, um von ehemaligen Mitarbeitenden zu lernen und die internen Strukturen zu verbessern.
Exit-Gespräche und anonyme Exit-Befragungen sind effektive Werkzeuge, um wertvolles Feedback zu erhalten, Trends zu erkennen und die Mitarbeiterbindung langfristig zu stärken. Unternehmen, die diese Chance nutzen, erhöhen nicht nur ihre Arbeitgeberattraktivität, sondern verbessern auch die Arbeitsbedingungen für ihre verbleibenden und zukünftigen Mitarbeitenden gleichermaßen.

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Veränderungsprognosen: Exit als Chance

Liam und Gregor erzählen in diesem Video, wie man mit einem guten Exit-Gespräch einen Mehrwert für beide Seiten schafft.